Geschichten über Musik und Menschen

Eine sehr schöne Aufgabe startet wieder im Herbst 2021

Die Dresdner Philharmonie, Hausherrn im neuen Kulturpalast, beenden die aktuelle Saison

Als Redakteur der Programmhefte zu den Abonnenten- und Sonderkonzerten der "Kontrapunkt-Konzerte" erzähle ich dem Publikum natürlich Geschichten zu den aufgeführten Werken - allerdings weniger musikwissenschaftlich bzw. werk-analytisch, sondern journalistisch aufbereitet und lebensnah. Der Künstler in seinem sozialen und historischen Umfeld soll als Mensch auftreten, mit den Problemen und Erlebnissen des täglichen Lebens, nicht als absoluter und weltisolierter Genius.

Die Reihe der Kontrapunkt-Konzerte, die sich vor 30 Jahren als Bühne für die Künstler der DDR etablieren konnte, mit den damaligen Exportschlagern Kurt Masur, Peter Schreier und allen voran Ludwig Güttler oder den Spitzenorchestern aus Dresden und Leipzig, erweiterte den Blick über die Grenzen des später wiedervereinten Deutschlands hinaus auf die Musikmetropolen Osteuropas. Dies bot nun noch verstärkt die dankenswerte Gelegenheit, nicht nur die Künstler in Portraits vorzustellen, sondern auch die Städte und Landschaften, in denen sie beheimatet sind - natürlich immer mit einem Akzent auf musikhistorische Entwicklungen, die natürlich mit politischen und wirtschaftlichen Umständen Hand in Hand gehen.

Heute (2018) bilden die Kontrapunkt-Konzerte mit ihren "bunten" Artisten aus aller Damen und Herren Länder und ihren Programmen, die im besten Falle als "Leibspeisen" der Orchester und Solisten aufgetragen werden, eine Bastion auf dem heftig umkämpften Markt der Konzertgänger. Eine "Prager" und eine "Moldau" von den Prager Sinfonikern oder ein Tschaikowsky von den Petersburgern besitzt eine emotional anrührende Geschlossenheit, die jedes Mal begeistert.

Natürlich schreibe ich gelegentlich Programmheft-Beiträge für den WDR, das Gürzenich-Orchester oder die KölnMusik (Kölner Philharmonie), auch die Werkeinführungen live vor dem Konzertpublikum vor den Aufführungen der Abo-Konzerte des Gürzenich - oft im Gespräch mit Gästen aus dem Orchester - boten nette Erfahrungen. Aber die journalistische Freiheit in der Programmheftredaktion für die Kontrapunkt-Konzerte bleibt unübertroffen - und das Produkt ist sehr beliebt. Vielen Dank an alle Konzertbesucher, die sich an den Broschüren erfreuen.